Donnerstag, 11. Juni 2009

Die zweite Deutschklasse

Heute wurde ich aus meinem Schlaf gerissen, diesmal nicht von meinem Wecker nein, diesmal klopfte es an meiner Zimmertür. "Saskia, Saskia!" Ich hörte meinen Namen, und als ich meine Augen öffnete und auf die Uhr schaute war es 6.30 Uhr. Ich war noch zu müde, um zu antworten und drehte mich wieder um. Schlafen konnte ich nun aber nicht mehr und stieg aus dem Bett, runter in die Küche, um mir einen Kakao zu machen. Maria saß unten am Tisch und frühstückte. "Saskia ich fahre heute nach San Cipriano ( nähe Cali)." "Schön" meinte ich und wendete mich wieder meinem Kakao zu. "Saskia ich komme nächste Woche wieder." Boah, was interessierte mich denn das? Wollte sie mich nun noch ärgerlicher machen?? Erst sagt sie mir ja am Wochenende machen wir was und bla bla bla, ja ich wollte das sowieso nicht, aber mir ging das jetzt ums Prinzip und nun meinte ich nur noch, " Maria du hast mich geweckt und ich bin noch sehr müde" und lief wieder in Richtung meies Zimmers. Sie schrie mir hinterher "muy amable", was soviel heißt wie "sehr freundlich". Nein ich habe echt keine Lust mehr hier irgendetwas zu kippen, denn ich habe mir genug Mühe gegeben und mir steht es bis zur Haarwurzel. Davon mal abgesehen war heute meine Deutschklasse sehr amüsant. Ich begann mit dem Thema unbestimmter und bestimmter Artikel. Als ich das erklärt hatte, sollte jeder Schüler mit ein Substantiv sagen, was ich dann an der Tafel übersetzte, das sollte für eine weitere Übung sein. Leider kamen 2 Substantive, die ich echt nicht kannte. Verzweigfelt durchsuchte ich mein Wörterbuch, aber auch dort waren die Wörter nicht zu finden. Hmmm.....mehr als mich mit einen knallroten Kopf entschuldigen konnte ich nicht und ich meinte, dass ich es ihnen am nächsten Tag sagen werde. Ja sie lachten und ich lachte einfach mit. Diesmal beruhigte ich auch die Schüler, als sie etwas lauter waren, "Siléncio, por favor".....Ruhe bitte.......Sie stoppten die Gespräche und grinsten mich an....Was war nun schon wieder? Ja klar ich habe nicht an die richtige Aussprache gedacht und betonte anstatt das "e", das letzte "i". Sie meinten es höre sich lustig an, naja ich ließ ihnen diese Freude, mittlerweile ist es mir egal, ob ich was falsch ausspreche oder nicht, denn ich kann ja nur davon lernen.....Nach dem Unterricht erzählte mir Christian, dass meine Chefin sehr stolz auf mich sei und sie nicht dachte, das ich es so gut hinbekomme. Ich fragte nun nach und er meinte, sie hatte ein Wenig Zweifel, weil ich die letzten Tage nicht so gut drauf war, aufgrund der Situation mit meiner Oma, aber sie ist sehr zufrieden mit mir. Mensch sowas hört man doch gerne....und ja ich bin und war traurig, aber diese Traurigkeit gibt mir auch die Kraft, dieses hier für meine Oma gut zu bewältigen. Als wir dann wieder im Büro ankamen tauchte aufeinmal Jorge Ivan auf. Er entschuldigte sich dafür, dass er gestern nicht erschienen ist und wir setzten uns ( meine Chefin, die Chefin meiner Chefin, Jorge Ivan und ich ) in das Büro von Elizabeth (Chefin meiner Chefin). Jetzt wurde ersteinmal darüber geredet, wie ich mit der Arbeit nun zufrieden bin und ob es irgendwelche Probleme gibt. Ich konnte nur sagen, dass ich momentan mit der Arbeit, was ich betonte, sehr zufrieden sei. Jetzt fragte er nach und ich erzählte ihm, dass ich mit der Familie nicht klarkomme und daraufhin meinte er, wenn ich wechseln möchte, soll ich es ihm im Juli sagen, weil da wieder Plätze in anderen Gastfamilien frei sind. Ich sollte also noch nachdenken, aber da ich nicht mehr nachdenken wollte, meinte ich, dass ich wechseln möchte und mir sicher bin. Schlimmer kann es doch nicht mehr werden oder?? Jetzt teilte er mir den Namen von den neuen Freiwilligen mit, der im September in mein Projekt mitarbeiten wird. Felix......"ah Felix", meinte ich. "Kennst du ihn ?" Dann erzählte ich, dass ich mit ihn schon geschrieben habe, aber mehr weiß ich auch nicht. Ja super, dann können wir mehr Deutschkurse planen. Nach dem Gespräch hatte ich dann auch Feierabend und ging noch mit Christian etwas essen, denn nun hatte ich Hunger. Abends ging ich dann noch zu Angelika und wir spielten mit Silke eine Runde "Phase 10".....Wie gern habe ich das mit meinen Eltern gespielt.....Um 22 Uhr machte ich mich dann auf den nach Hause Weg. Paulina war da und nun spielte ich mit den Gedanken, soll ich in ihr Zimmer gehen und "Hallo" sagen oder soll ich es einfach nur reinrufen??? Oki, Saskia du bist kein Unmensch, geh hinein und begrüß sie. Ja ich klopfte an die Tür, sie teilte mir mit, dass ich eintreten solle. "Hallo, wie geht es dir? Ja das war es dann auch schon, sie antwortete mir, aber nach meinem Befinden wurde nicht gefragt. Ich war enttäuscht....ja wieso eigentlich? Ich weiß doch, dass ich hier nur aufgenommen wurde, wegen dem Geld. Das wurde mir auch sofort wieder klar und ich ging in mein Zimmer, mit einem Grinsen im Gesicht, ja wirklich das hatte ich, denn ich lach nur noch darüber. Ich kann diese Menschen nicht verstehen und will es auch nicht, für mich sind sie unter meinem Niveau. Einfach drüber lachen, das ist das Beste. :o)