Dienstag, 9. Juni 2009

Die Arbeit und die Tränen

Als ich heute auf der Arbeit war und mich für die Deutschklasse, für morgen vorbereitet hatte, die ich diesmal alleine führen muss, bekam ich eine Mail. Der selbe Betreff, wie das letzte Mal auch....Oma....nur das der Absender, diesmal meine Schwester war. Ich saß nicht alleine im Büro, denn Christian Sebastian und Sergio saßen auch jeweils an einem PC.....ich öffnete die Mail.....Nun begann ich zu lesen und natürlich waren wieder keine erfreudigen Nachrichten dort enthalten. Oma bekommt ein Luftröhrenschnitt und wurde wieder ins Koma versetzt.....Wie ein Schauer überfuhr es mich und es dauert diesmal wieder nicht lang, eh mir die Tränen in den Augen standen. Ich lief schnell hinaus, sodass keiner dieses mitbekam und setzte mich draussen ersteinmal hinter ein Auto, damit mich ja keiner sieht und begann zu weinen. Ich rauchte eine nach der anderen, denn ich musste mich ja irgendwie wieder beruhigen. Nach einer guten halben Stunde und mindestens 4 Zigaretten, ja ich weiß es ist sehr viel, habe ich mich soweit wieder gefangen, dass ich ins Büro konnte. Ich setzte mich wieder auf meinen Platz und tat so als sei nichts gewesen, nun begann ich auch mit meiner Schwester zu chatten. Ich erzählte ihr wieder, was für eine Angst ich habe, Oma nicht mehr wiederzusehen und durch dieses Gespräch, kamen wieder ruckzuck die Tränen, diesmal konnte ich es aber kaum noch zurück halten und eilte wieder hinaus. Es dauerte auch nicht mehr lang, bis Sergio kam und mich fragte, ob alles in Ordnung ist. " Si todo esta bien!" - Ja alles ist gut......War es natürlich nicht, aber was sollte ich sagen??? Er meinte daraufhin nur, wenn ich irgendetwas brauche, solle ich ihm bescheid sagen. Dann kehrte er mir auch schon den Rücken zu und verschwand. Ich weinte so vor mich hin und dann rief mich auch schon meine Schwester an. Sie versuchte mich wieder etwas zu beruhigen und ich redete wieder von meinen Gefühlen. Das Gespräch hat eigentlich gut getan, aber trotzdem floss es noch so aus mir. Plötzlich kam Christian, nun wischte ich mir schnell die Tränen weg. Er wusste ja von der ganzen Situation bescheid und setzte sich neben mich. "Saskia, du kannst auf mich zählen, weine ruhig vor mir, wenn dir dannach ist, du brauchst dich nicht zu schämen !" Das was ich darauf aber nur rausbekam ist: " Ich möchte dich nicht von deiner Arbeit abhalten, du hast viel zu erledigen." Er beruhigte mich und meinte zu mir, dass ich eine gute Freundin bin und er mich sehr mag und er möchte jetzt gerne bei mir sein. So rauchten ich und Christian, der eigentlich nicht wirklich raucht, 2 Zigaretten hintereinander. Wir redeten und redeten.........Wir verbrachten nun auch wieder über eine gute halbe Stunde die Zeit hier draussen. Meine ganzer Körper zitterte, ich denke es lag an der Aufregung und den Schmerzen, die ich im Herzen trage, denn das Weinen habe ich mir vor ihm verkniffen. Anschließend wurde ich zu meiner Chefin ins Büro gerufen und nun waren wir alle im Büro versammelt. " Saskia, ich merke dass es dir nicht gut geht" " Wie kann ich dir helfen?" Nun begann ich an zu weinen und brachte kein Wort hinaus. Als ich mich dann irgendwann wieder gefangen hatte und nun anfing mich etwas zu schämen, meinte sie zu mir, dass morgen Jorge Ivan ( vom ICYE Büro) kommt und wir ein Gespräch haben. Ich fragte wieso das? Die Antwort war, " Saskia ich mag dich und ich glaube an dich, aber ich weiß auch, dass es dir nicht gut geht, aufgrund der Dinge, die in Deutschland passieren und wegen deiner Gastfamilie hier. Ich möchte, dass es dir gut geht und du glücklich bist. Morgen werden wir mit Jorge Ivan über deine Gastfamilie reden, ich find das nicht schön, dass sie sich nicht so sehr um dich kümmern." Nachdem Gespräch war ich leer, ich konnte kein Gefühl mehr ausdrücken, irgendwie war ich aber auch erleichtert. Nun war es auch schon 17 Uhr und da die Klasse für morgen noch nicht so vorbereitet war, sind Sergio, Christan und Sebastian extra wegen mir länger geblieben, um mich zu unterstützen. Wie froh ich über diese Hilfe war.......Als wir dann gegen 18 Uhr das Büro verließen und ich mich auf den nach Hause Weg machte, fing ich wieder an nachzudenken. Ja diesmal kamen mir Dinge in den Kopf, ob das ok ist, wenn ich mich über meine Gastfamilie auslasse......Ja klar, sind sie nicht für mich da und ich bin oft alleine, aber sollte ich das nicht einfach so hinnehmen?? Vielleicht wird alles nur noch schlimmer, wenn ich dieses Thema anspreche?? Momentan weiß ich echt nicht, ob ich dieses Thema ansprechen sollte oder nicht.......Ich werde sehen, was morgen mein Gefühl dazu sagt.