Dienstag, 21. April 2009

Toller Tag

Nachdem ich heute wach wurde und mir meinen Pony schnitt, der natürlich aussieht wie abgehackt, ging es mir garnicht gut, ich hatte Schwindelanfälle und war so auch irgendwie körperlich schwach. Trotzalledem ging ich zur Arbeit, der Weg dorthin war nicht allzu leicht für mich, denn ständig musste ich damit kämpfen, nicht umzukippen. Als ich dann schweißgebadet auf der Arbeit ankam, meinte meine Chefin zu mir, dass ich nach Hause gehen soll. Ich antwortete ihr aber, dass es geht, wenn ich sitze und ich schon den Weg auf mich genommen habe, um herzukommen. Nun saß ich also im Büro und erledigte schleifend die Aktualisierung der Studentendaten, denn ich hatte echt nicht die Kraft, alles zügig zu machen. Ich weiß nicht woher diese Schwäche kam, denn ich hatte doch 2 Joghurts gegessen. Naja nach 4 Stunden auf der Arbeit ging es mir wieder etwas besser. Gegen 16 Uhr kam dann Gloria, mit der ich heute verabredet war. Als sie mich abholte, meinte sie zu mir, dass wir jetzt zu ihr nach Hause gingen. Wir nahmen uns ein Taxi und fuhren los. Im Taxi fragte sie mich, wie mein Tag gewesen war und ich erzählte ihr halt davon. Als dann die Frage kam, ob ich zum Mittag gegessen habe, verneinte ich, denn ich hatte ja auf der Arbeit keine Pause. Nun meinte sie, dass sie zu Hause für mich Essen kochen wird, worauf ich aber antwortete, dass ich nicht wirklich hunger habe. Irgendwann kamen wir dann in ihrer Wohnsiedlung an und ich muss sagen, es sah alles sehr gepflegt aus. Als wir dann vor ihrem Haus standen und ihr Mann die Tür aufmachte, dachte ich oh was ist denn mit ihm los....Er kam an die Tür mit einem hängenden Arm und ein verzerrtes Gesicht, als ich dann aber "Hola" sagte wurde er normal und fing an zu lachen. Ja ich wusste von nun an, die Familie ist eine lustige Familie und ich musste lachen. Das hat alles sofort aufgelockert und ich bin ohne zögern ins Haus eingetreten. Ihr Mann konnte noch etwas deutsch, weil er vor ca. 30 Jahren in Deutschland studierte und noch immer Kontakt mit seinen damaligen Freunden hatte. Seine Aussprache war für die lange nicht gesprochene Zeit, sehr gut. Da ich aber Spanisch lernen möchte, versuchte ich mich meist in dieser Auszudrücken. Nun bekam ich einen Cafe, natürlich verlangte ich Milch dazu, denn nur schwarz mag ich ihn nicht wirklich. Anschließend zeigte Gloria mir das Haus und als wir in das zweite Stockwerk kamen, war ein freies Hochbett, wo sie meinte, dass wird bald deins :D....Sie meinte ich bin jederzeit Willkommen und kann hier auch schlafen wenn ich mag. Die Familie ist eine echt nette Familie. Nachdem wir mit der Besichtigung des Hauses fertig waren, und sie mir Bilder von ihren Kindern zeigte, kam auch schon ihr erster Sohn. Ich stellte mich vor und wir unterhielten uns gleich. Er konnte ein paar gebrochene Sätze deutsch, die er auch anwendete, ohne sich zu schämen. Super nun legte ich auch mit meinen Spanischkenntnisse los und wir konnten uns sehr gut verständigen. Als wir uns dann so eingequatscht hatten, meinte Gloria, dass wir jetzt einkaufen gehen. Also zogen sie, ihr Sohn und ich jetzt los zum nächsten Supermarkt. Auf dem Weg zum Supermarkt, erzählte sie mir, wo sie mich überall mit hinnehmen möchte, ich fühlte mich echt gut aufgehoben bei dieser Familie. Als wir dann im Supermarkt ankamen, wurde ich bei jedem Essen, was im Einkaufswagen landete gefragt, ob ich das Esse und ob es mir gefällt. Irgendwann füllte sich der Wagen ziemlich schnell und nun wurde es Zeit zur Kasse zu gehen. Wir packten die Ware auf das Band und bezahlten anschließend. Da der Einkauf wirklich viel war, nahmen wir uns ein Taxi. Als wir dann am Haus ankamen, haben wir den Einkauf ins Haus getragen und Gloria hat mich mit in die Küche genommen und ich sollte sagen, was ich essen möchte. Ich entschied mich für Reis, Hackfleisch, Kochbananen und Salat. Sie zeigte mir wie man kolumbianisch kocht und ich schaute ihr aufrecht zu. Es klingelte an der Tür, es war der Onkel, er kam auch gleich herzlich auf mich zu und begrüßte mich. Was für eine Familie dachte ich mir......hier hab ich mich wohl gefüllt. Nun kam auch noch der andere Sohn von ihr und nun fingen die selben Fragen an, wie mir der andere Sohn schon gestellt hatte. Ich antwortete brav und ich hab mich auf anhieb mit allen gleich verstanden. Die Söhne erzählten mir, dass sie am Wochenende für eine Woche nach Peru fahren und ob ich mitkommen möchte, da ich aber arbeiten muss, geht das nicht. Nun war das Essen auch fertig und wir saßen alle an einem großen Tisch und speisten. Ja ich habe das vermisst, gemeinsam zu essen und es gab mir ein bisschen das Gefühl bei meiner Familie zu sein. Denn ich wurde hier echt gut aufgenommen. Irgendwann kam dann auch ein Freund, von einem der Söhne und als er fragte, wer ich sei, antwortete der eine Sohn:" Meine zukünftige Freundin".....ja er hat nicht damit gerechnet, dass ich das verstehe, aber als er das dann mitbekam, grinste er mich frech an.....Ja jeder aus der Familie war für einen Spaß zu haben und so lachte ich dann einfach mit. Der eine Sohn von Gloria, "Felipe", hat mir angeboten, am Mittwoch Vormittag mit mir ins Museo del Oro (Goldmuseum) zu gehen und es freute mich, so ein Angebot zu bekommen, denn obwohl ich schon über 2 Monate hier war, habe ich es noch nicht geschafft in dieses Museum zu gehen und es soll ein "Muss" sein. Gegen 20 Uhr ging ich dann mit den Onkel los und Gloria steckte mir noch 2 Früchte in die Handtasche, was ich echt lieb fand. Der Onkel wohnt in meiner Nähe und nahm mich glücklicherweise mit dem Auto mit. Während der Fahrt redeten wir einiges und irgendwann fragte er mich, ob ich einen Führerschein habe und ich erzählte ihm davon. Er meinte, dass er 2 Autos hat und wenn ich möchte, darf ich mir das eine gerne mal ausleihen.....das freute mich wieder, denn ich habe endlich die Chance mal wieder Auto zu fahren. Er wollte mich gleich fahren lassen, aber irgendwie war mir nicht danach, so meinte ich nur ein anderes Mal. Er gab mir seine Nummer und meinte hier jetzt hast du wieder einen neune Freund. Ja die Familie ist echt spitze.......Wir redeten noch etwas über meine Arbeit und er meinte, dass er das nicht versteht, dass ich kein Geld dafür bekomme und ich versuchte es ihm zu erklären, was aber nicht wirklich in seinem Kopf reinwollte. Er wusste davon, dass mir die Arbeit nicht so gefällt und meinte ich solle wechseln, daraufhin erklärte ich ihn wieder, dass dieses nicht so einfach wäre. Als wir dann bei mir ankamen, verabschiedeten wir uns und ich schloss die Tür auf. Maria guckte durch ihren Türspalt und ich trat in ihr Zimmer ein um ihr guten Abend zu sagen. Jetzt fing sie an, mir von ihrem Wochenende an der Karibikküste zu erzählen und zeigte mir auch Fotos. Sah alles sehr schick aus und nach einer halben Stunde meinte ich zu ihr, dass ich jetzt kurz ihrer Mutter Hallo sagen möchte und dann ins Bett will. So tat ich es auch und widmete mich dannach diesem Eintrag.