Mittwoch, 15. April 2009

Die Suche hat ein Ende.....


Nachdem ich gestern die schlechte Nachricht bekommen hatte, dass es meiner Oma wieder sehr schlecht geht, fing ich an zu weinen. Irgendwann kam dann meine Gastmutter in mein Zimmer und fragte mich, was los sei. Ich erzaehlte ihr unter Traenen, was passiert war und darauf meinte sie nur, dass es ihr leid tut und verschwand wieder. Ich war nun mit meiner Traurigkeit auf mich alleine gestellt und hatte mir nur erhofft, dass sie mich vielleicht etwas troesten wuerde, aber leider war das nicht der Fall. Die ganze Nacht konnte ich nicht wirklich zur Ruhe kommen und hatte es dann irgendwann geschafft einen unruhigen Schlaf zu haben. Als ich dann am naechsten Morgen aufstand und duschen ging, war ich noch immer mit meinen Gedanken ganz nah bei meiner Oma und die Traenen blieben leider nicht aus. Nun war ich fertig und ging an den Laptop. Ich erhielt eine Mail von meiner Mutter, dass meine Oma heute wenigstens Ansprechbar war, das erleichterte mich echt schonmal. Daraufhin schrieb ich mit Patrick, dem Freund meines Cousins, der mir auch einige Aengste nahm. Meine Traurigkeit hielt sich nun etwas zurueck, klar habe ich noch immer Angst aber ich bete zu Gott, dass alles besser werden wird. Gegen 10. 30 Uhr traf ich mich dann mit Franzi, denn wir wollten jetzt die Suche meines Pakets, was meine Eltern mir aus Deutschland sendeten, weiter fortsetzen. Wir nahmen uns ein Taxi und sagten dem Fahrer, wo wir hinwollten, zu Calle 95 A mit der Carrera 25 G. Er wusste nicht genau wo die Adresse sein sollte und fuhr wirr herrum. Jetzt entschlossen Franzi und ich auszusteigen und die Adresse zu Fuss aufzusuchen. Irgendwie kamen wir aber nicht vorran. Wir fragten eine Frau, die uns entgegen kam, aber die konnte uns auch nicht wirklich weiterhelfen. So liefen wir einfach die Strasse entlang und stiessen auf einen Security, denn Franzi dann wieder nach dem Ort, wo die Adresse sein soll, fragte. Da der Security auch nicht genau bescheid wusste, kam ein junger Mann auf uns zu und wir hielten ihm meinen Zettel mit der Adresse hin. Der erzaehlte uns dann, dass es nicht die Calle 95 A sei, sondern die Calle 25 G mit Carrera 95A. Super da waren wir ja voll falsch. Wir suchten also wieder ein Taxi auf und als wir dann eins anhalten konnten und einstiegen, sagten wir ihn die richtige Adresse. Waerend der Fahrt holte ich meinen Stadtplan raus und wir bemerkten, dass das Postzentrum, wo mein Paket liegt, an der anderen Seite der Stadt lag. Ja nach einer zuegigen Fahrt des Taxifahrers, kamen wir in eine Art Industriegebiet an. Und nun hielt er vorm Postzentrum. Franzi bezahlte den Fahrer ersteinmal, da ich nur einen grossen Schein hatte und man damit beim Taxifahren aufpassen sollte, denn es gibt immer wieder Spinner, die einem Falschgeld rausgeben. So jetzt gingen wir in die Post hinein. Wir zeigten den Zettel und mussten uns ersteinmal noch gedulden, denn es warteten noch andere Personen auf ihre Pakete. Nach einer halben Stunde, sah ich dann, wie mein Paket in den hinterraum, geschoben wurde. Ich war wieder sehr emotional geladen aber riss mich gut zusammen. Die Aufregung stieg in mir immer mehr und ich konnte es kaum erwarten, bis mein Name aufgerufen wurde. Irgendwann ertoente er dann. Franzi und ich sprangen auf und maschierten in den hinteren Raum. Ich musste ziemlich oft auf verschiedenen Papieren meinen Namen, Passportnummer, Datum und Uhrzeit aufschreiben. Das hat auch alles nochmal einige Zeit in Anspruch genommen. Als wir damit fertig waren legte der Angestellte ein Stempelkissen neben mich und meinte ich sollte mit der rechten Hand auf jeden Blatt ein Fingerabdruck hinterlassen. Ich machte es, ohne weiter fragen zu stellen, denn ich wollte ja so schnell wie moeglich mein Paket in den Haenden halten. Listo.....nun ueberreichte er mir mein Paket. Ich freute mich sehr und war aufgeregt, was meine lieben Eltern denn so alles eingepackt hatten. Aber ich beherschte mich und packte es ersteinmal in meinen Rucksack, der nicht mehr zu ging. Ich wollte das Paket nicht in hektik oeffnen, sondern will es in aller Ruhe zu Hause machen und es geniesen. Zu Hause heißt aber nicht heute, denn morgen Vormittag kommt Franzi zu mir und ich werde darauf warten bis sie hier ist, damit mir einer dabei Gesellschaft leistet. Da Franzi spaet drann war und wieder arbeiten musste, schnappten wir uns wieder ein Taxi und fuhren in ihre Richtung. Franzi holte ihre Schockolade aus der Tasche, die ihre Mutter ihr geschcikt hatte und wir assen sie. Der Fahrer schmiss mich dann an der Banco de Occidente raus, weil ich ja noch meinen Scheck einloesen wollte, den ich von meiner Organisation, fuer die zahnaerztliche Behandlug bekam. Ich maschierte mit meinen vollen Rucksack und meiner Handtasche in die Bank hinein, Handtasche und Rucksack haben zwar nicht wirklich zusammen gepasst, aber ich wollte das Paket nicht so offensichtlich mit mir rumtragen. Als ich dann mich in die Schlange des Schalters einreihte, musste ich wieder eine gewisse Zeit warten, bis ich ran kam. Nun war es soweit ich ging zum Schalter und legte meinen Scheck vor, nun wurde mein kolumbianischer Ausweis verlangt, denn ich aus meiner Tasche zueckte und vorlegte. Nur noch den Scheck musste ich jetzt unterschreiben und dann bekam ich auch schon das Geld. Es war schon 13.30 Uhr und ich sollte um 14 Uhr auf der Arbeit sein, also schnappte ich mir wieder ein Taxi, um puenktlich anzukommen. Hat alles super geklappt. Da ich aber noch nichts getrunken und wusste, dass ich bis um 20 Uhr arbeiten muss, ging ich noch schnell in einen Kiosk rein und kaufte mir eine 600ml kleine Flasche Coca Cola. Ich wusste jetzt schon, was mich wieder auf der Arbeit erwarten wuerde und als ich ankam, vervollstaendigte ich wieder meine geliebten Studentendaten. Als es dann 17.30 Uhr war, ging ich mit meinen Arbeitskollegen los zum Workshop. Auf den Weg dorthin bekam ich tierische Kopfschmerzen und erzählte es ihm. Er ging los und besorgte mir eine Tablette, die ich dann auch gleich schluckte. Am Workshop angekommen, meinte er zu mir, ich kann ruhig nach Hause gehen und mich ausruhen, denn er hat gemerkt, dass ich heute anders drauf war wie sonst. Also nun machte ich mich auf den Weg nach Hause und sprang nochmal kurz in den Supermarkt, um mir Saft zu kaufen, denn das Wasser aus dem Hahn, was es hier im Haus nur gibt, schmeckt mir überhaupt nicht. Als ich dann zu Hause ankam, war Maria und Paulina in der Küche. Wie es sich gehörte, sagte ich "Hallo" und ging dann auch auf mein Zimmer und machte ein Foto mit meinem Paket. Nun stellte ich es wieder zur Seite, denn ich werde auf Morgen warten, obwohl ich sehr neugierig bin........