Mittwoch, 15. Juli 2009

Halbjahrescamp - La Mesa

So ich rappel mich jetzt mal wieder auf, um euch zu berichten, wie mein Camp verlief, aber bevor ich damit anfange möchte ich euch noch mitteilen, wie mein Donnerstag Abend verlief. Also: Als ich von der Arbeit nach Hause kam, war Maria und Paulina anwesend. Von beiden kam die Frage, ob ICYE mich angerufen hatte. Ich musste das verneinen und da mich aber die Neugier packte, lief ich ins Zimmer von Maria und fragte sie nun, wieso mich die Organisation anrufen sollte. Ja meine Mutter dies und das....also sprich kurz gesagt, ihre Mutter war sauer auf mich, weil ich ihr nicht erzählte, dass meine Oma gestorben ist und mich 4 Tage und Nächte woanders aufhielt. Muss ich das verstehen??? Nein muss ich nicht, aber das ich dieses Problem aus der Welt schaffen wollte, nahm ich meinen ganzen Stolz beiseite und maschierte in ihr Zimmer. "Paulina, hast du einen Moment Zeit?" Sie willigte ein, dass wir uns beide mal Unterhalten. So nun schoss ich los, ich erzählte ihr, weshalb ich nicht nach Hause kam, obwohl ich ihr bescheid sagte, ich würde nicht kommen. Ja sie wollte die Details aus meinem Mund hören und somit erzählte und erzählte ich. So lange, bis ich wieder so emotional wurde, das mir ein haufen Tränen in den Augen standen. Ich musste nun eine Pause zum tief Luft holen machen und in der Zeit fragte sie mich, weshalb ich nichts gesagt habe, sie hätte mich auch gerne abgelenkt und wäre einfach gern in der Zeit bei mir gewesen, sie war verletzt von meiner Handlung. In meinem Kopf sammelten sich eine Menge Fragezeichen an, wieso jetzt aufeinmal diese Wandlung?? Wieso interessiert es sie jetzt aufeinmal, wie es mir geht???? Ich verstand das nicht und war verwirrt, konnte meinen Ohren kaum trauen, was ich dort hörte. Sie meinte, das es ihr sehr sehr leid tut und auch weiß, das es für mich schwer ist und ihr Interesse an der ganzen Situation stieg. "Wie geht es deinen Eltern??" und einige andere Fragen, die mich soweit brachten, dass ich einfach zu weinen anfing. Nun machte sie einen großen Schritt, sie kam auf mich zu und umarmte mich. Das war das erste Mal, dass wir uns so nah waren und ich habe echt gestaunt, denn sonst war sie immer so dastanziert und nun diese Wendung....Sie meinte dann noch: "Saskia, wir geben uns nocheinmal eine Chance und versuchen das Leben miteinander etwas besser zu machen!!" Wie lange habe ich auf so eine Aussage gewartet........Nun war mein Herz einwenig leichter und ich bin gespannt, ob sich nun mal endlich etwas bessert.
Beruhigt ging ich zu Bett, zündete meine Kerze an und betete für meine Oma und Familie.


Am nächsten Tag folgte dann auch schon das Camp. Um 8 Uhr morgens sollten wir alle beim ICYE Büro auftauchen, um von daaus dann mit dem Reisebus loszufahren. Alle Freiwilligen, die diesen Monat ihr Jahr abgeschlossen haben und zurük nach Deutschland gehen und alle die ein halbes Jahr hier sind, waren nun am Büro versammelt. Das Camp war gleichzeitg das Abschlusscamp für die anderen. Der Bus wurde mit unserem Gepäck geladen und dann ging es auch schon los. Die Fahrt dauerte gute 2,5 Stunden mit einer Frühstückspause. Als es dann endlich hieß, dass wir da sind, stiegen wir alle aus dem Bus. Jeder schnappte sein Gepäck und suchte sich ein Zimmer. Sophie, Emeli, Emma und ich, waren nicht so schnell auf der Suche nach einem Zimmer und setzten uns ersteinmal etwas in die Sonne. Somit hatten wir dann das Pech, dass kaum noch Betten frei waren und ich musste letzendlich mit Sascha in einem großen Bett liegen. Kaum waren wir angekommen und hatten unsere Betten, wurde auch schon der Alkohol in der Sonne getrunken. Gegen Abend wurde es dann Interessant, wenn man das so sagen kann. Sascha, mein Bettgenosse, war sehr betrunken, mit kotzerei, wo man noch das Essen erkennen konnte, er hatte nicht richtig gekaut :P...Dazu muss ich sagen, dass ich auch einme Nudel mit etwas Magensäure auf meinem Fuß hatte, da ich dabei war, als es rauskam. Der Abend war demnach nicht so einfach, aber trotzdem sehr Amüsant. Am nächsten Tag war ich vor allen anderen wach und setzte mich hinaus auf die Terrasse, kurze Zeit später kam dann auch die Köchin aus ihrem Zimmer und ich half ihr beim Frühstück zubereiten. Der Tagesablauf war mit Freizeit und Programm ausgestattet. Wir wurden meist in 2 Gruppen geteilt, einmal die das Jahr jetzt hier beenden und einmal wir, die mit weltwärts hier sind und erst die Hälfte ihres Jahres verbracht haben. Ja ich weiß, ich bin noch keine 6 Monate, sondern erst grad mal 5, aber nun ja........In meiner Gruppe waren 2 Jungs aus Medellin, 3 aus Lima (ja wieso aus Lima?? weil es dort kein Camp gibt und sie somit hier in Kolumbien an diesem Camp teilnahmen), dann der Lukas und Martin aus Cali und Sophie und ich. Wir konnten unsere Erfahrungen austauschen und und und.....War sehr aufschlussreich. Am Samstag Abend gab es dann eine "Fiesta", eine Abschiedsparty für die, die ihr Jahr abgeschlossen haben und am Sonntag auch wieder zurück nach Bogotá gingen, denn sie hatten nur ein 3 Tage Camp und wir 5 Tage. Ich muss auch sagen, als die eine Truppe am Sonntag ging, war es alles sehr ruhig, denn wir waren nur noch 9 Personen und etwas langweilig war es nun auch.
Es war toll, diese Leute kennengelernt zu haben, und von ihnen gehört zu haben, was sie erlebten und welche Eindrücke sie gesammlten haben.

( Volker und ich, mein von nun an "alter" Arbeitskollege!!)

(Ich mit 2 anderen Freiwilligen, die nun auch ihr Jahr zu Ende gebracht haben)

Die restlichen Tage waren wie schon erwähnt, sehr entspannt, wir konnten am Pool liegen und die Sonne genießen, viel stand nicht auf dem Programm, aber eine Aktivität war sehr sehr Interessant, denn jeder stellte sein Projekt, in dem er arbeitet vor und man bekam anhand von Fotos auch gute Eindrücke. Ich habe auch mein nach kotze riechendes Zimmer gewechselt, da ich nur mit den Leuten in einem Zimmer war, die 1 Jahr hier waren und als sie gingen, wollte ich natürlich nicht mehr alleine im Zimmer bleiben.
(Ja ihr seht richtig, ich mit eine Spinne.....)
Ich muss sagen, alles in allem hat mir das Camp sehr gut gefallen, man hat neue Personen kennengelernt und ihre Erfahrungen gehört, die einen auch nur ein Stück weiterbringen, zum Beispiel erzählte mir Sascha von seinem Nationalparkmonat im Amazonas und er machte mich so neugierig darauf, dass ich versuchen möchte, sowas auch zu machen. Die 5 Tage vergingen ruckzuck und nun bin ich wieder in Bogotá und der Alltag wird nun wieder bald einkehren, die Woche habe ich noch frei, denn meine Chefin ist im Urlaub und somit brauche ich nicht zur Arbeit gehen.
Ich muss euch aber noch berichte, wie unsere Rückfahrt von la Mesa bis nach Bogotá war, denn wir hatten eine "Panne". Ca. 30 Minuten vor Bogotá hielten wir mit dem Bus ( der sehr eng für uns 13 Personen war, samt Gepäck), mitten in der Wallachei :P, ok ein kleiner Rasthof war da, an, da der Motor anfing zu qualmen. Es dauerte knappe 1,5 Stunden, bis wir wieder weiterfahren konnten. Es gab kein Kühlwasser mehr im Tank und somit wurde mit laufenden Motor neues Wasser nachgekippt, natürlich nicht destelliertes sonder aus dem Hahn. Ihr wisst ja was es bedeutet, wenn man kaltes Wasser auf einen heißen, laufenden Motor kippt. Ja ich hab mir manchmal nur am Kopf gefasst. Wir verbrachten unsere Zeit damit, dass wir uns in einen Kreis stellten und Kanons sangen, war sehr amüsant hehehe. Die Toillete, die ich benutze, war echt zum ko....ich weiß nicht wie ich es gemacht habe, aber ich war sehr schnell wieder draussen, denn das konnte man keine Sekunde länger aushalten.