Montag, 25. Januar 2010

Der Abschied rückt immer näher....

Am Sonntag habe ich nun ersteinmal schon meine Kleidung, die ich nicht mehr mit nach Deutschland nehme (aus Platzgründen), zu Angelika vorbeigebracht. Die Mädels können es gut gebrauchen und gleich an diesem Tag, haben einige Kleidungsstücke eine neue, frohe Besitzerin gefunden. Das Mädchen war gerade bei Angelika, als ich dort mit 2 vollgepackten Tüten ankam. Sie ist um die 23 Jahre, Mutter von einem Sohn und war eines der Ersten Mädchen, in der Einrichtung von Angelika. Sie durfte nun zuerst gucken und sich nehmen, was ihr gefiel und passte. Über die Hälfte nahm sie an sich und freute sich riesig, es wurde auch sofort schon ein Oberteil von mir angezogen. Mich hat es gefreut, dass es noch jemanden glücklich machen kann, somit hab ich die Kleidungsstücke zu einem guten Zweck weggegeben und es viel mir nicht allzuschwer, als wenn ich sie in den Müll schmeißen müsste. Den Vormittag verbrachte ich dann bei Angelika und am späten Nachmittag hatte ich eine Verabredung mit Basti. Wir trafen uns bei ihm, um dann in ein Cafe, nähe seiner Wohnung zu gehen. Wir redeten über viele Dinge, darunter kam auch das Thema "Abschied"....Er erzählte mir, dass es ihm auch schwer fallen werde, denn er hatte eine feste Freundin, die ich später dann auch kennenlernte. Der Abend verlief so, dass Basti für uns ein köstliches Essen zubereitete, ich hab noch nie einen Mann so mit eifer kochen sehen. Echt toll gelungen. Dann verabschiedeten wir uns, denn nocheinmal werden wir uns bestimmt nicht hier sehen, denn er fährt auch bald in den Amazonas. Als ich dann im Bett war, viel mir das Einschlafen sehr schwer. In meinem Kopf lief nun ein kleiner Film vom ganzen, was ich hier erlebte, wen ich kennenlernte, ab. Ja es ist echt nicht mehr lange, mir bleibt nur noch eine Woche und ich fang jetzt schon an, angst zu bekommen. Angst vor den Anschieden meiner Freunde, Angst was mich in Deutschland wieder erwarten würde, Angst, die ich nicht beschreiben kann.
Heute hatte ich nun auch meinen letzten Arbeitstag. Ich wollte pünktlich auf der Arbeit ankommen, was ich aber nicht auf die Reihe bekam. Meine Schuld war es nicht, das Problem was mir bevorstand, lernte ich schnell kennen. Ich wollte gerade das Haus verlassen, Maria und Paulina waren schon fort. Als ich damit beschäftigt war die Tür zu öffnen, wollte sie einfach nicht aufgehen. Nanu, was war denn hier los, ich war eingeschlossen.....Ich krahmte schnell meinen Schlüssel aus der Tasche und als ich ihn in das Schlüsselloch steckte, wurde mir klar, das er reinging, ich ihn aber nicht drehen konnte. Na toll, ich saß in der Klemme. Kurz nachgedacht, rief ich Andrea an, um ihr zu sagen, was mein Problem war und damit sie bescheid wusste, dass ich mich verspäten werde. Sie musste ersteinmal voll laut anfangen los zu lachen und meinte nur "Tranquila". Kaum legten wir auf, schrieb ich meiner Gastmutter auch schon eine SmS und blitzschnell klingelte das Telefon. Saskia, ich kann nicht kommen, ich bin mit meiner Mutter gerade beim Arzt, ich glaub Maria dachte du wärst schon weg." Ja super, dann kam sie mit der Idee, dass ich durch die Garage rausgehe und Richard (Straßenwächter) die Garage etwas im Auge behält, bis sie zurück kommt. So nun machte ich es so, wie sie mir es sagte und als ich die Garage geöffnet hatte, kam mir die Blitzidee.....heheheh.....jetzt konnte ich ja die Wohnungstür aufschließen, dann die Garage schließen und dann wieder raus aus der Wohnungstür gelangen. Das tat ich dann auch und somit kam ich gegen kurz vor 10 Uhr auf der Arbeit an. So wirklich was gemacht hatte ich heute nicht. Gegen 13 Uhr gingen Catalina, Cristian, Andrea, Livardo, Elizabeth und ich dann essen. Auf dem Rückweg zum Büro wurde ich dann ersteinmal gelobt und mir wurde gesagt, dass sie schon viele Freiwillige hatten, aber noch nie eine die so liebenswert ist und das es ihnen schwer fallen wird, wenn ich nicht mehr da bin. Das erweichte auch mein Herz, aber noch weiß ich, ich habe 7 Tage Zeit, die ich jetzt noch nicht mit Tränen verschwenden sollte, sondern einfach genießen muss. Dann wurde nach meinem Befinden gefragt und ich erzählte das ich eigentlich noch garnicht gehen will. Mir wurde jetzt gesagt, Saskia wenn du bleiben willst, bleib. Du kannst in der Uni arbeiten. Jetzt musste ich schmunzeln, es ist alles nicht so einfach, zu Hause in Deutschland wird auf mich gewartet......:D Beruhigt euch, ich komme zurück hehehe.....Zum Schluss meines letzten Arbeitstages wurde dann noch vereinbart, dass wir uns alle nocheinmal am Freitag treffen. Ich verteilte noch schnell meine kleinen Abschiedsgeschenke und machte mich dann auf den Weg nach Hause........So die nächsten Tage werde ich versuchen nocheinmal voll und ganz zu genießen, aber ich weiß jetzt schon, das auch dieser Abschied mir wieder sehr viel Schmerz bereiten wird. Klar freue ich mich auf meine Familie, Freunde, das deutsche Essen und und und, aber nun hab auch ich hier ein "neues Leben" gelebt, wovon ich mich wieder trennen muss und in mein "altes, neues Leben" wieder eintauchen werde. Gespannt bin ich schon.......wir werden sehen ;o)