Sonntag, 22. November 2009

Zurück vom Urlaub

So ich weiß, ihr wartet schon auf meinen Bericht, damit will ich ja auch nicht geizen, hatte jetzt knapp 3 Wochen zum Entspannen und nun wieder Power :P ich werde also gleich von meiner Reise anfangen, die ich mit meinem Cousin am 3.11.2009 antrat.
















Der Wecker klingelte um 4.45 Uhr, Zeit zum Aufstehen.......mit schweren Schritten schleppte ich mich ins Badezimmer, nahm eine Dusche und bereitete Brote für unsere Busfahrt nach Medellin vor. Nachdem dieses erledigt war klopfte ich an die Zimmertür von Maria, wo mein Cousin sich jetzt eingenistet hatte. Boom,boom,boom....es dauerte nicht lang, bis eine Stimme von der anderen Seite der Tür ertönte. Ja ich steh gleich auf....Als Poldy sich dann frisch gemacht hatte, nahmen wir unser Gepäck in die Hand, das wir am vorrigen Abend schon zusammengepackt hatten und riefen ein Taxi, welches uns dann sicher zum Terminal brachte. Dort angekommen wurde uns am Schalter unserer Busgesellschaft mitgeteilt, dass der Bus sich um eine Stunde verspäten würde. Toll, dachte ich mir und fragte nach, wieso sie mich nicht angerufen hatten, denn für solche Fälle hinterlässt man beim Kauf eines Tickets immer seine Telefonnummer. Wir wurden mit den folgenden Worten vertröstet: " Wir haben leider auch gerade erst bescheid bekommen, tut uns leid." Ja das mussten wir nun so hinnehmen und diese Zeit verbrachten wir in dem Dunkin Donuts des Terminals. Nach einer Stunde kehrten wir dann wieder zu dem Schalter, um nun dort nocheinmal eine halbe Stunde zu warten, bis dann endlich der Bus eintraf. Somit verspätete dieser sich um 1,5 Stunden. Poldy, der dieses noch nicht gewohnt war, regte sich sehr auf. " Das kann doch nicht angehen......" Ich erklärte ihn dann ersteinmal, dass dieses in Kolumbien "normal" sei, das nicht alles nach Plan läuft. Wir fuhren dann also um 9.30 Uhr los nach Medellin. Die Busfahrt an sich war für mich anders als für Poldy, ich langweilte mich und Poldy schaute beeindruckend die Umgebung, der kolumbianischen Berglandschaft, an. Da ich dieses schon einige Male sehen konnte, war es für mich nichts neues mehr und konzentrierte mich auf den Film, der im Bus lief. Zwischenzeitlich nickte ich dann auch mal weg. Die erste Pause, die wir einlegten, war um 14.30 Uhr, nun wurde es auch Zeit, denn der Po, vom vielen Sitzen, tat schon weh. Als die Tür des Busses aufging und wir einen Fuß raussetzten, wurden wir gleich von einem Klimawechsel überrascht. Nun zogen wir sofort unsere Jacken aus, die wir aber später im Bus wieder überschmeißten, denn durch die Klimaanlage, die durchgehend in Betrieb ist, bringt es einem echt zum Frieren. In der Pause schleckten wir jeder ein Eis. Das tat jetzt echt gut, bei dieser Hitzewelle. Es dauerte nicht lang und es zerlief schon, nun mussten unsere Zungen sehr schnell arbeiten, um nichts zu verlieren :P......Als 30 Minuten dann vorrüber waren, wurden wir dann wieder in den Bus gebeten, es ging weiter. Nun lagen nur noch 5 Fahrstunden vor uns, eh wir den Busterminal von Medellin erreichen würden. Die restliche Fahrt verbrachten wir damit, aus dem Fenster zu gucken und immer zu versuchen, zu erkennen, ob wir denn nun schon endlich in Medellin sind. Es war schon sehr dunkel und egal wo ein paar Lichter waren, das war für uns Medellin. Doch leider fuhr der Bus dann durch dieses kleinen Dorf vorbei. Als ich dann keine Lust mehr hatte, entschied ich mich nochmal eine Runde zu schlafen und als ich dann wach wurde, waren wir endlich angekommen.
Der Terminal war schon viel größer als in Bogotá, obwohl Bogotá die Hauptstadt ist, somit mussten wir uns nun ersteinmal zurecht finden, denn wir wollten gleich schon die Tickets nach Cartagena kaufen. Als das dann erledigt war suchten wir uns dann auch schon ein Taxi, dass uns zu unserem Hostel bringt, was ich in der vorrigen Woche schon reserviert hatte. Nun konnten wir uns im Taxi nochmal entspannen und uns die Stadt etwas angucken. Ja es blieb nur bei wenigen Eindrücken, denn das Hostel war nicht sehr weit vom Terminal entfernt. Aber war man jetzt schon merkte war, dass diese Stadt viel wärmer als Bogotá war. Ja wir waren nun in der Stadt, die immer Schlagzeilen machte, damals war sie der Drogenhauptumschlagsplatz, ich brauch euch nur den Namen Pablo Escobar an den Kopf schmeißen und schon wisst ihr bescheid. Mittlerweile ist die Stadt eine sichere Stadt, ich muss euch sagen, ich hab mich hier sogar sicherer als in Bogotá gefühlt. Als wir dann aber im Hostel ankamen wurden wir gleich herzlich von der Besitzerin empfangen. Wie war eure Fahrt, seid ihr hungrig?? Ja hungrig waren wir und sie fragte uns, ob sie war für uns zum Essen bestellen sollte. Kurze Überlegung: "Ja". Heute gab es dann Chinesisch, das war das erste Mal, dass ich in Kolumbien Chinesisch gegessen habe und es war garnicht mal so schlecht, die Portion war so groß, dass wir uns noch was für den nächsten Tag aufbewahrten. Wir waren nun vollgegessen und zufrieden und entschlossen uns dann ins Bett zu gehen, das war es dann ersteinmal für heute gewesen, morgen würde ein neuer Tag kommen, ein Tag, wo wir uns die Stadt bei Tageslicht angucken können. Der nächste Tag bringte uns eine neue Bekannschaft, eine Engländerin, im Alter von um die 55 Jahre, die seit einigen Jahren am Reisen durch Amerika ist, um einen Platz zu finden, wo sie ihr restliches Leben verweilen will. ICh konnte auch gleich gute Taten verrichten, denn sie konnte so gut wie garkein Englisch und somit spielte ich ab heute für sie die Übersetzerin, sobald sie irgendetwas von der Besitzerin wollte. Ich helfe gerne, wenn ich kann. Heute sind mein Cousin und ich zum botanischen Garten gefahren. Die Verkehrsverbindungen sind hier schon etwas anders als in Bogotá ich muss sagen sie gefallen mir hier besser. Es gibt mehr gelegenheiten um zu gewissen Plätzen zu kommen. Medellin hat zum Beispiel anders als Bogotá eine Metro ( Hochbahn). Es gibt 2 Linien ( A und B) es gibt 24 Stationen und die Metro ist von 5.00 bis 23.00 Uhr in Betrieb. Der botanische Garten hat mich schon daher beeindruckt, dass wir keinen Eintritt zahlen mussten, was in Bogotá anders ist. Hier sahen wir verschiedene Kakteen, Orchideen und Dschungelpflanzen. Im Park war ein kleiner See angelegt, wo sich viele veschiedene Vogelarten versammelten. Das Wetter spielte auch bis zum Mittag mit, denn gegen 13 Uhr zog sich dann der Himmel zu, es wurde dunkel und es dauerte nicht mehr lang, bis es von oben anfieng zu gießen. Ja somit war es das dann ersteinmal, wir fuhren also wieder zum Hostel und auf dem Weg dort hin kauften wir noch etwas fürs Mittag ein, welches ich dann zubereitete. Gegen Abend rief mich dann Mike an, Mike kommt aus Colorado, er ist 23 Jahre alt und reist auch schon seit 4 Jahren durch Südamerika rum. Ja wie kommt er zu meiner Nummer?? Das war so, heute morgen fragte er mich, ob er einen kurzen Anruf tätigen könnte, da ich ihnen wohlgewollt mein Handy in die Hand drückte und man hier nicht die Nummer, wie man es aus Deutschland kennt, unterdrücken kann, wurde meine Nummer auf dem Display seines Freundes angezeigt. Somit hatte sein Freund meine Nummer. Also ja Mike rief mich also an und fragte mich, ob ich nicht lust habe heute Abend etwas mit trinken zu kommen. Ja klar, aber wenn dann komme ich mit meinen Cousin. Das war kein Problem und somit holte er, sein Kumpel und die Freundin seies Kumpels uns vom Hostel ab. Nun nahmen wir ein Taxi und fuhren zu der Zone, wo Abends die Parties stattfinden. Wir suchten uns eine Bar, bestellten uns jeder etwas zu trinken und verbrachten den Abend hier. Es war sehr nett und lustig, als es aber dann gegen 00 Uhr anfing zu regnen und diesmal schüttete es wie aus Eimern, wurde es nun auch etwas frisch. Ja und ich hatte meine Jacke vergessen.....Somit traten wir den Heimweg mit dem Taxi an. Im Hostel angekommen setzen wir uns noch etwas an den Tisch. Wir tauschten uns einige Geschichten aus, ich kann euch nicht sagen, wie interessant es ist von anderen Reisenden etwas zu erfahren. Als dann Poldy auf Klo verschwand saß ich mit Mike nun alleine am Tisch, denn die anderen beiden waren schon auf ihrem Zimmer. Nun kam der Wandel von Nettigkeit auf Ekligkeit.....Er fing nun an mich anzustarren, Poldy, der sich auf Klo grad umzog, brauchte ja eine Weile und da ich keine Schlüssel hatte, sondern er sie mit auf dem Klo hatte, musste ich hier sitzen bleiben. Jetzt wurde Mike auch noch direkt, "Kommst du mit auf meinen Zimmer ?" "Bitte was?" Ja ich habe richtig verstanden....ich reagierte nicht direkt auf seine Frage und meinte nur zu ihm: " Guck mal, nimm deine Schlüssel, deine Zigaretten und geh schlafen." Er versuchte es weiter, bis ich ihn dann mitteilte, dass ich nicht so eine bin und er es lassen sollte. Ja das hielt nicht lange an, er scheint stur zu sein und ich war echt froh, als Poldy dann endlich wieder von der Toilette kam. Nun gingen wir ins Bett, und ließen den aus Colorado alleine zurück. Nach 5 Stunden Schlaf klingelte dann wieder der Wecker, denn heute haben wir mit der Engländerin es so ausgemacht, dass wir uns die Seilbahn von Medellin gemeinsam angucken gehen. Sie wird hier auch Metrocable genannt und ist erst seit 2004 in Betrieb. Es ist eine tolle Erfindung, denn dieser Metrocable ist am Metrosystem mit angeschlossen und bescherrt den Bewohnern, die in den Bergen leben, einen Verkehrsanschluss. Man zahlt nur einmal und kann den Metrocable und die Metro benutzen. Ist eine tolle Machart und es macht sogar auch Spaß damit zu fahren. Man kann schön auf die Stadt hinab schauen. Mittags kehrten wir dann wieder zum Hostel, heute kochte ich Kochbananen mit Avocadocreme und Poldy saß die ganze Zeit mit seinem Po vorm PC. Es war heute etwas ruhiger im Hostel, denn es sind viele abgefahren einschließlich Mike. Gegen Abend kamen dann neue Gäste und von 2 Jungs, ein Kolumbianer und ein Franzose wurden wir eingeladen mit ihnen mit in die Disco zu gehen. Wir fragten auch noch einen Japaner, der sich hier nun eingenistet hat. Somit zogen wir zu 5. los. Da die Disco auch hier sowie in Bogotá relativ früh schließen, waren wir um 2Uhr wieder im Hostel. Nun verquatschten wir noch etwas die Zeit und ich merkte, wie mich der Japaner nun anschaute. Oh neeee warum denn das nur. Jetzt machte er mir Komplimente, die ich immer nur belächeln musste. Dann folgte auch Fotos, ich kam mir vor wie ein ausergwöhnliches Tier, oder ein Alien, denn egal was ich auch machte, da zügte er die Kamera und kniiiippps......Das war am folgenden Tag nicht anders. Ich kochte zum Beispiel wieder etwas, meine Haare waren auf und aufeinmal merkte ich wie er von der Seite meine Haare zur Seite machte und mich von unten anguckte. Ich fragte was los sei und er meinte " nichts, ich will dich nur angucken", er benahm sich schon so, dass ich nur noch über ihn lachen konnte, was er irgendwie nicht verstand. Ja er hat sich vor mir zu einer Witzfigur entwickelt. Immer wieder kam er mit den Worten: "Ich mag dich, ich will dir einen Kuss geben". Aber mehr als "nein " sagen und "lass mich in Ruhe", konnte ich nicht. Warum sind die Typen nur so hartnäckig, so sehr, dass sie sich zur Witzfigur machen. Man, man, man ich lache nicht gerne Menschen aus, aber wenn sie selber Schuld daran sind und nicht akzeptieren, was man ihnen sagt, dann ist es was anderes. Gegen Abend sind wir dann noch mit Noah, Amerikaner (44 Jahre alt) und den Japaner, was Essen gegangen. Anschließend sind wir dann zum Busterminal gefahren, denn nun waren wir 3 Tage in Medellin und heute ging es weiter nach Cartagena. Wir hatten nun wieder eine lange Fahrt vor uns, 13 Stunden dauerte diese, aber heute war das erste Mal, das wir bzw ich, Nachts fuhren und ich muss euch sagen, dass ist viel besser.Der einzige Nachteil ist, dass wegen der Klimaanlage, der Bus ziemlich kalt war und mich dadurch oft aus dem Schlaf weckte. Naja, pech mit zittrigen Beinen schlief ich auch schnell wieder ein. Am nächsten Tag kamen wir dann in Cartagena an. Wir hatten schon ein Hostel, welches wir von der anderen Hostelbesitzerin in Medellin empfohlen bekamen. Auch hier trafen wir wieder auf die Engläderin die schon einen Abend vor uns nach Cartagena losgefahren war. Anders als bei der Ankunft in Medellin, war es nun hell, es war Vormittags 10 Uhr und somit sahen wir bei der Taxifahrt zum Hostel einiges mehr. Die Taxis hatten hier keine Zähler und somit musste man vorm Einsteigen den Preis verhandeln, es hat Vor und Nachteile, aber letzendlich fand ich dieses besser. Cartagena ist eine Hafenstadt, die durchschnittlich eine Temperatur von 27 ° C hat und somit liefen uns nur vom Taxifahren die Schweißperlen übers Gesicht. Was mir aber sehr krass aufgefallen ist, ist: Der Weg vom Terminal bis hin zum Zentrum, ändert sich sehr extrem. Man fährt erst durch die Wirklichkeit, Armut, Blechhütten, Dreck, dann kommt man an ein für Turisten angelegte "Paradies".....Große Hotels, saubere Straßen, gut gekleidete Leute, das gefiel mir echt nicht so. Denn die Stadt wird nur für den Tourismus angelegt, man sollte ersteinmal dort anfangen, wo es nötig war. Schnell aber vergisst man das, was man am Anfang zu sehen bekommt, denn die Altstadt und der dort in der Nähe gelegene Hafen, zieht dich voll in seinem Bann. Als wir dann auch am Hostel ankamen und eincheckten, trafen wir gleich auf die Engländerin, diese fragte uns, ob wir uns hinlegen wollen oder mit ihr die Altstadt anschauen wollten. Klar die Altstadt, zum Schlafen blieb Abends noch genug Zeit. Als wir dann einen schönen Spaziergang hinterlegt hatten und wieder zum Hostel zurückkehrten, rief mich meine Gastmutter und meine Chefin an, um nach meinem Befinden zu fragen. Das fand ich ja mal nett.......Als die Engländerin dann ins Bett ging und Poldy und ich uns an einem Tisch im Durchgang setzten (Art Garten / Terrasse), lernten wir auch gleich 2 Franzosen kennen, die uns gleich sehr symphatisch waren. (aber auch Junkys)Wir erzählten ihnen, dass wir morgen einen Trip zum Playa Blanca hatten und sie nicht mitkommen wollen. Gerne stimmten sie zu und somit machten wir uns am nächsten Tag um 8.30 Uhr auf den Weg zum Hafen. Von hier aus kauften wir uns jeder ein Ticket, mit inbegriffen war das Aquarium, das auf eines der vielen Inseln war, die Fahrt mit einer Lancha ( Hin und Rück), Mittagessen und 3 Stunden Aufenthalt in Playa Blanca. Als wir am Hafen auf unsere Lacha warteten trafen die beiden Franzosen ( David und Matheu) noch auf einen anderen Reisenden( Australier), den sie in Peru kennenlernten, dieser Begleitete uns dann auch noch. Den ersten Stop machten wir beim Aquarium. Das Aquarium war echt gut auf der Insel agelegt nur leider taten mir die Delfine leid, denn die Becken waren nun mal nicht so tief, wie sie es eigentlich brauchen, aber sowas kennt man ja. Für die Meisten war es eine tolle Vorführung, die die Delfinenshow bot, ja war auch beeindruckent und erst verfiel ich auch in dieser Vorstellung aber als ich mich anschließend umschaute, wurde mir erst bewusst, dass das kein schönes Leben sein kann, eingesperrt.....man konnte hier viele Fischarten bewundern, die man in der Karibik antreffen kann, von groß bis klein war alles dabei. Hier hatten wir eine Stunde Aufenthalt und anschließend ging es dann weiter zum Playa Blanca. Als wir aus der Lancha ausstiegen trat man gleich auf weißen Sand, der Blick zum Meer verschaffte einfach ein tolles Bild. Ja ich war nun an der Karibik angekommen. Das Wasser hatte mehrere Farben und der Anblick einfach fabelhat. Sowas hatte ich ja noch nie gesehen, ich war ja auch noch nie in der Karibik. Das träumen war gleich vorbei, denn es gab Essen und wir mussten uns an den Tisch setzen, um auch was zu bekommen. Schnell spachtelten wir den frischen Fisch in uns hinein und legten uns die restliche Zeit noch an dem Strand. Hier fing es dann an, die Einheimischen witterten nun ihr Geld und boten den Touristen, uns, alles Mögliche an, von Massagen über Sonnenbrillen und T-Shirts bis hin zu Cocktails. Also richtiges relaxen war hier auch nicht so wirklich, denn immer wieder wurde man angesprochen. Ein paar gingen immer ins Wasser und mindestens Einer von uns passte auf die Sachen auf. Gerade wenn man sich wohl fühlt, vergeht die Zeit sehr geschwind und somit hieß es dann auch bald schon wieder "Auf gehts". Als wir alle wieder in der Lancha saßen und der Motor angeschmissen wurde, ging es auch schon wieder zurück, zum Hafen von Cartagena. Natürlich kamen die Fotos auch nicht zu knapp und auch noch am Hafen schossen wir welche. Im Hostel angekommen duschten wir uns ersteinmal, zogen uns um und gingen mit den Franzosen etwas zu Abend essen. An diesem Abend konnte ich auch endlich mal meinen Verbandskoffer benutzen, nicht für mich, nein, ich haben einen Schweden seine Hand verbunden, da er sich ziemlich doll geschnitten hatte. Diesmal wurden wir noch auf einen anderen Deutschen, der in diesem Hostel verweilte, aufmerksam und kamen mit ihm ins Gespräch. Er kam aus Köln und machte für 3 Wochen hier Urlaub. Mit ihn gingen wir später noch in die altstadt etwas trinken, denn gegen 23 Uhr sollten wir von der Terrasse weggehen und ins Bett gehen, Nachtruhe. Wir haben nicht verstanden, dass wir nichteinmal leise auf unser Zimmer gehen dürfen und da noch etwas zusammen sitzen konnten. Somit gab es ne kleine Auseinandersetzung mit dem Kölner und dem Mitarbeiter vom Hostel, denn wir fragten ihn, wo wir hingehen könnten, was sicher um diese Uhrzeit wäre. Er meinte "Wenn ihr nach links geht, da sind die "Nutten und nach rechts kommt ihr zur Altstadt." Nun meinte der Kölner: " Also ist es gefährlich für uns nach links zu gehen?" "Ja ihr seid Ausländer", antwortete der Mitarbeiter in einem unhöflichen Ton. Der Kölner, dessen Namen ich leider vergessen habe, fügte dann nur noch hinzu: " Ok, wir gehen jetzt nach rechts, aber du bist dir sicher, dass uns nichts passiert, wenn doch dann kannst du was erleben, du musst uns hier schon sagen, was in Ordnung ist und was nicht." Er schaute uns nur noch abstoßend an und schloss die Tür. Da mir diese Situation nicht so geheuer war, im dunkeln durch einsame Straßen zu laufen, klopfte mein Herz und ich schaute in alle Richtungen abwechselnd. Wir kamen aber sicher an der Altstadt an, tranken da jeder ein Bier und nahmen uns für den Rückweg ein Taxi.

Am nächsten Tag gingen wir mit den Franzosen zum Strand " Bocagrande". Dieser Stadteil besitzt viele mehrstöckige Hotels, die nah am Wasser gebaut sind. Hier trifft man auf verschiedene Menschen, seien es Ausländer oder Einheimische. Auch hier kommt man nicht wirklich zur Ruhe, denn es lauern über all die Strandverkäufer, denen sie dann versuchen ihr Zeug anzubieten. Kaum schließt man die Augen, wird man wieder durch einen Schatten, der an die vorbeihuscht geweckt. Sei es ein alter Mann mit einem Eiswagen, der dir Eis verkaufen will, der T-Shirt Verkäufer, die Masseurin, der Schmuckverkäufer oder sonst was, alles findet man hier.
Als eine Soldatentruppe von etwa 30 Jugendlich ihre Sportaktivitäten am Strand verrichtet hatten und ich gerade mit Poldy im Wasser war, gingen 3 Jungs auf die Franzosen zu. Später erzählten mir die Franzosen, dass alle meine Nummer haben wollten und ihnen dannach fragten. Ja klar, ich falle hier schon auf, meine Haut ist natürlich viel heller als von den Einheimischen. Naja wie dem auch sei, hätte ich freie Auswahl gehabt :P .....aber nein ich bin ja nicht hier um mir ein Typen zu suchen, ich möchte Urlaub machen, mehr nicht. Gegen Abend kehrten wir dann wieder zum Hostel, diesmal saß eine Männertruppe bei uns am Tisch, es waren Tschechen im Alter von 29-35, sie waren echt cool drauf und haben uns zum Rum trinken eingeladen. Ja, das ging so lange, bis 3 von den Tschechen so weg waren, dass sie sich ins Bett legten, jetzt saßen nur noch die 2 Franzosen, Poldy, ein Tscheche und ich am Tisch. Die Stimmung wurde auch immer langweiliger und irgendwann kam der Tscheche auf die Idee, den 3 Schlafenden einen Streich zu spielen. Ich fühlte eine Flasche mit Wasser, der Tscheche nahm einen Besen und Poldy begleitete uns einfach so zum zu Gucken. War schon lustig was diese Männer von sich für Geräusche gaben, als auf einmal des Besen im Gesicht rumschrubbte und das Wasser über sie lief. Ja dann überkam es Poldy und dem Tschechen, mich mit meinen Klamotten unter die kalte Dusche zu stellen, ja 2 Männer sind nun mal stärker als ich und ich konne nicht viel dagegen tun. Also musste ich mich dann ersteinmal umziehen. Gegen 12 Uhr sind wir dann ins Bett. Am nächsten Tag wurden wir von Nortamerikaner gefragt,m ob wir nicht mit zum Schlammvulkan Totumo kommen wollten. Ja da wollten wir sowieso noch hin und wenn sie so schon fragen, ja das nehmen wir auch noch mit. Wir buchten also auch im Hostel noch diesen Ausflug und wurden um 14 Uhr dann von einem kleinen Transporter abeholt. Alle Leute aus den umliegenden Hostels wurde diese Möglichkeit geboten, so waren wir 2 kleine Transporter, die diesen Weg antraten. Wir fuhren so um die 45 Minuten eh wir den 15 Meter hohen, kegelförmigen Schlammvulkan vor uns erblickten. Bevor wir aus dem Bus stiegen, erzählte uns noch der Fahrer, worauf wir achten sollten und da ich die Einzige war, die Spanisch verstand, durfte ich übersetzen. Vom Spanischen zum Englischen. Es gab für alles Leute, den Einen, gibst du deine Kamera und er schießt Fotos von dir, der andere massiert dich im Schlammvulkan und die Anderen waschen dich danach im See. Klar ist das nicht umsonst, ne Kleinigkeit sollte man schon geben. Wir stiegen mit unserer Badebekleidung nun ersteinmal eine Holzteppe hinauf, um die Schlammmasse des Vulkanes zu erreichen. Nun taucht man in eine graue, blubbernde, cremige Masse ein. Hier verweilt man 30 Minuten. Das Bewegen in dieser Masse fällt sehr schwer und man ist eigentlich darauf angewiesen, bis dich ein hier arbeitendet Herr hin und her schiebt. Die beste Aktion hat Poldy geleistet. Er wollte in dieser Schlammmasse einen auf Akrobat spielen: Sassi, guck mal was ich kann, ich kann Akrobatik...er legte sich nach hinten, Beine in die Luft....Fehlschlag, denn nun höerte man nur noch blasen...es waren genau 3 Stück, ich bekam auch langsam Panik, dass er nicht mehr hochkommt und wollte schon in seine Richtung mich bewegen, soweit ich es schaffe, aber ich ich los konnte kam er schon wieder hoch. Jetzt brach ersteinmal das volle Gelache aus allen Ecken aus, auch ich musste lachen und meinte nur ja schön wie du das kannst, Dummkopf...:o) Nun war unsere Zeit auch schon vorbei und wir stiegen aus dem "Becken". Jetzt ging es ab runter zum See, wo wir von Frauen gewaschen wurden. Sie zuppelte so an mir rum, dass ich irgendwann nakisch zwischen den Seeblumen im See hockte. Ich konzentrierte mich nur, soweit wie möglich unter Wasser zu bleiben und wartete bis sie meinen Bikini ausgewaschen hatte. Meinen Kopf wäschte sie mit einer Wasser Schüssel, die sie immer wieder neu auffüllte und diese über meinen Kopf goss. Ich kam mir vor wir im 16 Jahrhundert :D oder irgendwie so. War schon eine lustige Aktion das alles. Anschließend ging es dann auch wieder zurück zum Hostel, wo wir dann ersteinmal eine richtige Dusche nahmen, denn irgendwie stanken wir. JA echt, ich gebe nun einmal zu, das ich gestunken habe.....:D Dannach gingen wir noch was mit den Franzosen wieder mal Essen und kauften noch eine Flasche Rum. Auf der Straße waren viele Polizisten versammelt und ja nun wurde auch ich durchsucht. Sie hoffen ja immer Drogen oder sowas zu finden, aber bei mir können sie lange suchen....ich musste eher etwas darüber schmunzeln aber anders gesehen, job ist job. Soll sie mich doch anfassen, so lange es eine Frau ist. Diese Nacht ging es mir echt nicht gut, ich wurde gegen 3.30 Uhr wach, mit Übelkeit, es führte soweit, dass ich aufs Klo stürmen musste. Das ist mir schon lange nicht mehr passiert. Dannach suchte ich meine Magentropfen raus, die ich gleich zu mir nahm und legte mich wieder schlafen. Der nächste Tag war für mich nicht sehr aufregend, ich lag die ganze Zeit im Bett, schlief mit kurzen Unterbrechungen bis zum nächsten Tag durch, Sprich über 24 Stunden. Poldy ging mit den Franzosen auf den Karneval, wovon ich leider nur Fotos zu sehen bekam. Denn meine Bauchkrämpfe waren noch immer da und ich musste Fit sein für den nächsten Tag, da wollen wir nach Santa Marta weiter. Ja nachdem ich reichlich Medikamente einnahm, ging es mir tatsächlich auch wieder besser und wir machten uns, begleitet von den Franzosen, weiter nach Santa Marta. Ich war froh als wir nach 5 Stunden dann am Terminal in Santa Marta ankamen und ein Taxi zum Hostel nahmen, denn mein Bauch ging es wieder schlechter. Das Hostel erinnerte mich meher an eine Bruchbude, war auch nicht gerade sauber, das war mir aber nun egal ich wollt einfach nur ein Bett zum Liegen haben und legte mich auch sofort hin, während die anderen noch an den Strand gingen. Am nächsten Tag ging es mir dann wirklich besser, wir verbrachten den Vormittag am Strand und fuhren dannach mit dem Taxi zum Nationalpark Tayrona, wo wir die nächsten 2 Tage verweilen wollen, auch die Franzosen begleiteten uns dahin noch, denn ein wenig Zeit hatten sie noch, um dann nach Venezuela zu fahren, um von daaus ihren gebuchten Flug nach Brasilien zu bekommen. Der Strand von Santa Marta war schon voll und ganz in Weihnachtsatmosphaere. Fuer uns Auslaender war es natuerlich etwas merkwuerdig, zwischen Palmen hing Weihnachtsschmuck und auch einige Weihnachtsmaenner, Schneemaenner und was es sonst noch so gab, verzierten die Promenade.




Um wieder zurueck zu Tayrona zu kommen :Tayrona ist der populärste Nationalpark in Kolumbien und hat eine Fläche von 150 km². Am Eingang des Parks "Punto Canaveral" war dann die Fahrt mit dem Taxi zu Ende.Nun mussten wir eine Strecke von der Dauer 1 Stunde, zu Fuß hinterlegen. Das wäre alles nicht das Problem gewesen, wenn es nicht dunkel geworden wurde. Kaum Licht, nur das Handy von Poldy weiste uns den Weg. Mit vollgepackten Taschen maschierten wir nun durch den Dschungel und hoerten vielen Geräuschen. Ja was es hier alles für Tiere gab, daran wollte ich jetzt nicht denken, das was wir gesehen hatten waren große Fledermäuse, Krebse und Glühwürmchen. Durch die Geräusche die uns in den Ohren kamen, konnte man noch ganz andere Tiere bemerken. Wohl war mir nicht, denn ich sah noch nicht einmal wo ich hintrat, das führte soweit das ich irgendwann in eine Mischung aus Pferdeäpfel und Schlamm trat. Ja meine Schuhe waren nicht mehr schwarz sondern braun. War nicht so schlimm, hauptsache wir kommen heil an. Heute ging es Matheu nicht so gut, nun plackte ihn die Übelkeit und wir mussten einige Pausen einlegen. Wir trafen irgendwann auf Kolumbianer, die auch grad auf dem Weg nach Arrecifes waren, wo ein Campingplatz war und sie nahmen Matheus Tasche ab. Nun fing er auch schon an sich zu Übergeben.......war alles nicht so toll, aber wir kamen irgendwann dann doch noch an. Der Campingplatz war sehr schlicht, aufgestellt waren ein paar Zelte, von Parkbesuchern dann gab es ein Bambusdach worunter Hängematten hingen, davon haben wir uns gleich welche für eine Nacht gemietet. Vorm Schlafen gehen wollte ich noch auf die Toilette und da begrüßte mich ein Papagei, er saß auf einer Klotür und schlief. Ist schon cool, was man hier so sieht. Als wir dann unser Gepäck "einschlossen" wir hatten kein Schloss bei und das was wir uns ausliehen, ging nicht zu, somit war es nur provisorisch und ich nahm meinen kleinen Rucksack mit meinen Wertsachen mit in die Hängematte. Mit diesem schlief ich dann. Als ich aber endlich nach einer Bruchlandung von der Hängematte mit aufgeschirften Rücken, wegen des harten Sandes, am Wecknicken war passierte folgendes:



Ja nachdem wir also die Mosquitonetze hatten, die für uns zur Sicherheit gegen die Fledermäuse nützten, konnten wir beruhigt schlafen. Am nächsten Tag, dadurch, dass es früh hell wurde, öffneten sich meine Augen um 6 Uhr, ich nahm ersteinmal eine Dusche und spazierte dannach etwas in der Gegend herum. Ich konnte sogar ein Eichhörnchen entdecken, was von einer Palme zur nächsten hüpfte.
Ich beobachtete es eine Weile, so lange, bis ich es nicht mehr erblickte. Nun kehrte ich zu den Hängematten zurück und sieh einer an, die Franzosen waren auch nun wach, nur noch Poldy schlief unter seinem Mosquitonetz in der Hängematte. Wir spazierten zu dritt etwas am Strand und entdecktend nun ein Schild mit der Warnung, dass das Schwimmen hier gefährlich sei und schon viele Leute hier starben. Ja naja wir gingen nur etwas mit den Füßen rein, genau genommen bis zu den Waden. Nun packte uns auch der Hunger, ich linste nochmal nach Poldy, aber er lag noch immer in seinem Tiefschlaf, somit bestellten wir und als gerade das Essen kam, konnte ich aus weiter Entfernung Poldy sehen, wie er auf uns zu kam. Nun bestellte er sich auch was und als wir fleiig unser Toast mit Ei verputzten suchten wir die Pferde auf, die uns gegen eine Bezahlung zum Ort "Cabo San Juan" bringen. Es war in dieser Hitze mit dem ganzen Gepäck, schon eine bessere Entscheidung, der Ritt dauerte schon über 30 Minuten. Wir kamen nun wieder an einem Campinplatz der auch etwas voller war aber von der Aufmachung besser und auch der Strand war ein Traum. Gleich am Eingang des Campinggeländes wurden wir von einem Polizisten auf Drogen und sonstigen Krahm durchsucht. Mir war es etwas unangenehm denn er hat direkt in einem Fach in meiner Tasche geguckt, wo er lieber hätte nicht reinschauen sollen. Mehr als rot werden konnte ich nicht und er grinste mich daraufhin nur etwas verlegen an. Dannach orderten wir uns auch schonwieder Hängematten, brachten unser Zeug in die davorgesehenen Schließfächer, die leider nur so groß waren, dass wir das Wichtigste dort hinein schließen konnten. Dazu kommt noch, dass wir ja kein Schloss hatten, dieses konnten wir uns aber an diesem kleinen Kiosk kaufen, da mir meine Wertsachen wichtig waren, nahm ich diesen hohen Preis in kauf, den der Verkäufer dafür haben wollte. Nachdem wir alles eingeschlossen hatten, was uns wichtig war, relaxten wir eine Weile am Strand. Die vielen Farben des Wasser fazinierten uns und man konnte einfach nur da liegen und den leichten Wellengang zuhören. Matheu ging es nun auch besser und wir beide probierten dann auch ersteinmal unsere Taucherbrillen aus, die wir uns in Santa Marta noch zulegten. Sieh einer an, man konnte in der Nähe der Felsen echt viele verschiedene Fischarten vorfinden. Die Meisten leuchteten in kräftigen Farben, auch dieses war wieder Traumvoll. Als ich aber dann die Krebse an den Klippen entdeckte, fühlte ich mich nicht mehr so wohl, denn diese sind mir nicht so geheuer und ich hielt mich nun mit dem Tauchen etwas zurück. Ich wartete immer bis Matheu mir das "OK" gab, dass dort nichts weiter als Fische waren und dann steckte ich meinen Kopf auch unter Wasser um mir die bunte Farbenwelt, die man dort vorfand, anzuschauen. Später trafen wir dann noch auf den Amerikaner, den wir in Medellin kennenlernten, ihr wisst doch, der von dem ich euch schon vorher erzählte. Wir saßen dann alle noch an einem Tisch und tranken jeder ein Bierchen. Im Hintergrund wurde wieder die landestypische Musik gespielt und so ließen wir den Tag ausklingen. Das Schlafen viel nicht schwer, denn schon allein durch die Hitze war man fertig und da wir von den beiden Franzosen wieder die Mosquitonetze bekamen, hatten wir nichts mehr zu befürchten. Neben unseren Hängematten lagen unsere großen Taschen, die mit unseren Klamotten voll waren, nun mussten wir den anderen vertrauen, das nichts geklaut wird. So war es dann auch, am nächsten Morgen lag noch alles so, wie wir es hinlegten. Der Tag begann natürlich wieder mit herlichem Sonnenschein und als wir gerade gefrühstückt hatten, fragte mich die Freundin eines Freundes von Mike ( Colorado), ob ich nicht lust hätte, mit ihr reiten zu gehen. Ja man konnte sich auch hier Pferde "mieten", um die Gegend etwas mehr kennenzulernen. Poldy wollte natürlich auch mit und dann ging es auch schon los. Auf in die Sattel und ab gings. Wir liefen leider die ganze Zeit im Schritttempo, was mich etwas nervte. Begleitet wurden wir von 2 Männern, der eine lief voran und schnitt die Lianen mit einer Machete durch, die uns den Weg versperrten und der andere blieb hinten dran. Wir ritten echt überall lang, verschiedene Zonen, von Dschungel zum Strand bis hin zu einem sandigen Feld, was mit vereinzelten Palmen bepflanzt war. Unterwegs konnten wir viele Salamander entdecken, die auch in verschiedenen Farben schimmerten. Als dann unser Begleiter uns daraufhin wies, dass wir nun an der Stelle seien, wo es viele Affen gibt, hielten wir die Augen offen. Leider wurden wir nicht fündig, aber trotzdem machte es Spaß, diese Achtung beizubehalten. Als wir dann wieder umdrehten und ich nun vorne war, entschied ich mich, sobald ich aus der Sichtweite der Begleiter war, das Pferd etwas schneller voran zu bekommen. Jetzt wollte ich mal so richtig reiten und kaum stoß ich meine Füße gegen das Pferd, fing es auch schon an, an Geschwindigkeit zu zulegen. Man nun fühlte ich mich richtig frei. Ich ritt nun mit ca. 10 Minuten Entfernung der anderen hervor und somit musste ich eine Weile am Stall warten. Jetzt wurde mir auch bewusst, dass ich lieber eine lange Hosen anziehen hätte sollen, denn ich war echt bis aufs Letzte hin zerstochen. Man wird immer hinterher schlauer.....Den Rest unserer Zeit, eh das Boot nach Taganga abfahren würde, verbrachten wir am Strand. Gegen 13 Uhr ging dann unsere Lancha los nach Taganga. Dieser kleine Fischerort liegt nur 10 Minuten von Santa Marta entfernt. Nach 1 Stunde Bootsfahrt fuhren wir dann in eine Bucht. Als wir dann anhielten, meinte ich gleich zu Poldy, dass ich nicht hier bleiben mag, denn der erste Eindruck war nicht so toll. Der Strand war dreckig, es gab viele Straßenhunde und das Meer war nicht so klar. Bis jetzt hatte ich nur gutes von diesem Ort gehört, somit war meine Enttäuschung umso größer. Nachdem wir dann ersteinmal die Franzosen nun verabschiedeten, da die sich weiter nach Venezuela machten, suchten wir, nachdem wir was gegessen hatten, ein Hostel auf. Wir hatten noch keine Ahnung, wo wir schlafen sollten, aber wir haben auch gehört, dass die Unterkünfte in vergleich zu den anderen Orten, wo wir waren, wesentlich teurer sind. Naja wir entschlossen uns wenigstens eine Nacht hier zu bleiben, um am nächsten Tag etwas das Dorf kennenzulernen. Nun sprach ich auf der kleinen Promenade einfach ein paar Ausländer an, ob sie einen Tipp für ein Hostel hätten. Uns wurde gleich ein Hostel empfohlen, welches direkt am Meer lag. Wir machten uns also auf den Weg dahin, fragten ob noch ein Doppelzimmer frei sei und nisteten uns ersteinmal ein. Nachdem wir unsere Taschen abgelegt hatten, lernten wir ersteinmal die Promenade kennen. Überall waren Strandbuden, wo Fisch verkauft wird und einige Stände, die frischgepresste Säfte anboten. Da es sehr heiß war, holten wir uns jeder einen Saft, anschließend gingen wir dann wieder ins Hostel, wo wir einen Deutschen kennenlernten. Jan, er ist direkt nach seinem Zivi nach Südamerika gegangen, seit 7 Monaten reist er schon umher und hat nur noch 1 Monat ehe er wieder nach Deutschland geht. Wir unterhielten uns eine Weile und fragten ihn dann, ob er nicht Lust hätte mit uns heute Abend zu einer Party zu gehen. Wir hörten von anderen Reisenden, dass diese Party hier die Beste sein sollte und wir dort unbedingt hingehen sollten. Er war also einverstanden, schnell machten wir uns mit einer Dusche frisch und dann suchten wir sie auf. Die Party findet jeden Tag statt, Sonntag bis Donnerstags bis 1 Uhr und am Wochenende bis um 3. Wir bestellten uns jeder einen Cocktail und der Barkeeper meinte es besonders nett mit mir. Leider zu nett, denn mein Getränk habe ich so nicht runterbekommen, es war einfach zu stark und somit bat ich ihn, diesen etwas mehr zu verdünnen. Er war sehr freundlich und tat es ohne mit einem Auge zu zucken. Letzendlich war er so nett, dass ich insgesamt 2 Cocktails zu einem Preis hatte. Als wir diese dann aus hatten, bewegten wir uns auf die mittlerweile gefüllte Tanzfläche. Irgendwann kam dann auch der Barkeeper zu uns und tanzte mit uns. Jan wurde gegen 00 Uhr müde, da Poldy und ich aber grad so richtig im Tanzen drinnen waren, wollten wir noch nicht gehen. Wir blieben bis zum Schluss und später begleitete uns Gustavo ( Barkeeper) zu unserem Hostel. Wir unterhielten uns noch 2 Stunden sitzend vorm Hostel und verabredeten uns für den morgigen Tag. Er wollte uns den Playa Grande zeigen. Durch Gustavo waren wir dann jeden Abend im Mirador ( Party), oftmals haben wir die Getränke umsonst bekommen und wir lernten durch ihn noch Dany kennen. Somit blieben wir doch länger als wie wir wollten. Wir verlängerten nun noch eine Nacht im Hostel und als wir Gustavo erzählten, dass wir am nächsten Tag gehen würden, überredete er uns doch noch länger zu bleiben und bot uns an, bei ihn zu schlafen. Ja unser Geld war schon knapp und nocheinmal Hostel, wäre echt knapp geworden. Wir nahmen dieses Angebot an. Am nächsten Tag gingen wir dann zu Dany, um dort gemeinsam Essen zu kochen. Natürlich nahmen wir unser Gepäck mit, denn wir wollten ja heute weiter nach San Gil fahren. Wir wussten, dass der Bus nach San Gil um 20 Uhr abfährt und somit verabschiedeten wir uns um 18.30 von unserer neuen netten Bekannschaft und nahmen uns ein Taxi zum Terminal. Ich hatten nun echt kein Geld mehr in meiner Tasche und um das Ticket zu kaufen musste ich mir einen Bankautomaten aufsuchen. Hier im Terminal gab es nur ein Automaten und gerade der, der mir schoneinmal Probleme bereitete, aber ich dachte mir jetzt "Scheiß drauf" du brauchst jetzt Geld, ihr müsst die Tickets kaufen. Entweder hab ich Glück oder nicht. Leider hatte ich keines, denn der Automat wollte meine Karte nicht lesen. Mist, was soll das denn jetzt. Poldy hatte gerade mal noch soviel Geld, dass es für sein Ticket reichen würde, also war mir klar, wir brauchen einen anderen Automaten. Wir schleppten uns nun mit unserem Gepäck wieder zum Taxi und sagten zum Fahrer, das wir zum nächstgelegenen Centro Comercial ( Einkaufszentrum) wollen und er dort warten solle und dann wieder zurück zum Terminal. Wieder verhandelte ich den Preis aus. Am Centro Comercial angekommen, eilte ich aus dem Taxi, Poldy blieb wegen unserem Gepäck sitzen. Die Zeit war schon sehr knapp und ich rannte echt von einem zum anderen Automaten. Von 5 Automaten wollte keiner meine Karte lesen. Das fehlte mir jetzt echt noch. Ich lief mit gedrückter Stimmung zurück zum Taxi. "Poldy, ich komme nicht an mein Geld". Er dachte erst, dass ich ihn auf den Arm nehmen will, aber da ich dabei blieb, glaubte er mir. Uns blieb nun nichts anderes übrig, als wieder zurück nach Taganga zu fahren, denn dort hatten wir nun jetzt Freunde, bei denen wir verweilen konnten. Wir fuhren gleich mit dem Taxi zu Dany, denn Gustavo war auf der Arbeit. Das was nun noch fehlte war Regen, ja es fing an wie aus Eimer zu schütten und wir kamen echt fertig bei Dany an. Ich erzählte ihm von unserer Situation und er meinte nur, es sei kein Problem, wenn wir eine Nacht hier bleiben würden. Ich schrieb an diesem Abend auch gleich eine Mail zu meiner Mutter, dass sie mir bitte Geld über Westerunion schicken sollen, denn ich hatte nichts mehr. Gustavo war natürlich erfreut, als er uns diesen Abend dann wieder im Mirador sah und umarmte uns und war aber gleichzeitig auch etwas verwirrt. Bis ich auch ihm von unserem Problem erzählte. Am nächsten Tag rief dann auch schon meine Mutter an, sie habe alles geregelt, ich könnte jetzt das Geld abholen. Poldy und ich fuhren also gegen 1 Uhr nach Santa Marta, denn dort gab es ein Westernunion. Ich lag meinen Ausweis vor, die Frau checkte meine Daten und nun kam der nächste Schlag ins Gesicht. Nachdem sie meine Nummer von meinem Ausweis in den Computer eingab, meinte sie zu mir, dass da etwas nicht stimmt. Sie kann nur den Namen Richard finden. "Ohneeee" nun zögerte sich alles noch so um eine Stunde und meine Nerven waren auch bald am Ende, denn es war echt ein Hin und Her. Zum Schluss, bevor ich das Geld ausgezahlt bekam, wollte sie noch eine Kopie von meinem Visum und meiner kolumbianischen ID. ICh sollte doch bitte zum Kopieshop auf der anderen Straßenseite gehen und ihr dann anschließend diese aushändigen. Ich meinte nur zu ihr, tut mir leid aber ich habe echt kein Geld. Ein Kolumbianer hinter mir bekam die ganze Situation mit und merkte das mir das Wasser schon bis oben hin stand und drückte mir freundlicherweise 1000 Pesos in die Hand und meinte: " Hier geh kopieren". Nachdem das dann alles erledigt war und ich das Geld ausgehändigt bekam, machten wir uns auf den Weg zum Terminal, um dort unsere Tickets nun endlich zu kaufen. Wir entschlossen kurz und knapp noch ein Tag hier zu bleiben, da es sich nicht lohnen würde jetzt noch nach San Gil zu fahren und dann direkt von hieraus nach Bogota durchzustarten. Vorher riefen wir kurz Dany an, um sein OK zu erhalten, doch noch eine Nacht bei ihm zu bleiben. Nun waren wir doch viel länger hier, als wie wir eigentlich wollten, aber dieser Ort, wenn man ihn richtig kennenlernt und auch mit den richtigen Leuten etwas unternimmt, kann so verdammt schön sein. Dany haben wir noch ein neues Haustier beschaffen, als eines Abends auf der Party, eine Katze zu Poldy kam und er sie streichelte und dann anschliessend auf seinen Schoss nahm, stand es fest: Dany wollte diese Katze mit nach Hause nehmen. Die Katze war sehr sauber und noch jung, sogar ich hab sie auf den Arm genommen, obwohl ich Katzen eigentlich nicht mag. Was sonst noch so war, was ich euch erzaehlen muss ist, dass wir ja nun schon die Tickets fuer den Bus hatten, aber Dany meinte es reiche wenn wir um 19 Uhr von Taganga nach Santa Marta fahren, dann haetten wir noch genug Zeit. Somit treibten wir uns den letzten Tag noch am Strand herum und Abends sassen wir noch bei Dany auf der Terrasse. Um 19 Uhr nahmen wir dann auch ein Taxi. Gustavo begleitete uns, Dany blieb zu Hause und wir verabschiedeten uns von ihm an seiner Tuer mit einer Umarmung und ein paar Worten. Als Gustavo uns dann ein Taxi anhielt und ich den Preis verhandelte, er wollte 10.000 Pesos aber ich wusste dass man auch fuer 8.000 zum Terminal kommt und somit handelte ich diesen Preis dann aus. Nun war alles klar, wir packten unser Gepaeck in den Kofferraum, verabschiedeten uns noch von Gustavo und dann hiess es schon Goodbye Taganga. Das Taxi musste ueber einen Berg fahren um nach Santa Marta zu kommen. Hoch ging es, aber als wir den Berg hinab fahren wollten, kam die naechste Hirde. Wir kamen in einen Stau, der Grund des Staus war, dass das Licht ausgefallen war und die Autos nicht die Strasse befahren koennen, wenn kein Licht vorhanden ist, da es einfach zu gefaehrlich sei. Nun blieb uns nichts anderes uebrig als unser Gepaeck zu nehmen und den Weg bis nach unten per Fuss zu hinterlegen. Die Zeit wurde nun auch wieder knapp und gluecklicherweise fanden wir unten dann ein Taxi vor, das wir uns gleich schnappten. Nun konnten wir ersteinmal durchatmen. Der naechste Schreck kam dann, als wegen eines LKW´s wieder ein Stau verursacht wurde. Nun mussten wir beide einfach lachen, denn irgendetwas wollte uns nicht gehen lassen. Letzendlich kamen wir kurz vor Abfahrt des Busses am Terminal an und als wir dann unser Gepaeck abgaben und unsere Sitzplaetze eingenommen hatten, hatten wir endlich ruhe. Nun standen nur noch 16 Stunden Busfahrt an, die wir aber ueberwiegend verschliefen. Ich denke es war besser, dass wir Nachts gefahren sind. Als wir dann gegen 8 Uhr am naechsten Morgen wach wurden, standen wir gerade in einem Stau. Ein Unfall lag vor uns und somit zoegerte sich alles etwas hinaus. Die Hauptsache ist aber, wir sind wieder Gesund nach Hause gekommen und hatten einen schoenen Urlaub und viele neue Freunde, denen wir das Kartenspiel Fingerkloppe beigebracht haben und mit Schmerzen dieses beendeten. :o)